Kommt Mausi raus?!
J**Y
Coming out mal anders
"Kommt Mausi raus?" "Nein!" "Kommt Mausi raus?" Das kleine Nachbarmädchen vor der Tür wartet vergebens.Ungefähr 15 Jahre später ist Kati "Mausi" Breuer (Julia Richter") von Hamburg unterwegs in ihr westfälisches Heimatdorf. Ein netter älterer Herr bietet ihr im Zug eine Zigarette an, und während sie einen nach der anderen qualmt, ich weiß gar nicht mehr, ob es 1994 noch Raucherabteils gab, erinnert sie sich.Sie war vor Monaten nach Hamburg gegangen, um dort zu arbeiten und fernab der Enge und Engstirnigkeit der Heimat ihre Sexualität ausleben zu können. Mausi ist lesbisch: Wir erfahren von ihrem ersten Kontakt zu Jo (Inga Busch) aus Berlin, die aber nur unverbindlichen Sex will, was sie der enttäuschten Mausi allerdings nicht verschwiegen hatte. Mausis lange Haare müssen dran glauben, die beiden Nackedeis setzen sich in die Badewanne, und Mausi hat danach eine hübsche feuerrote Kurzhaarfrisur. Kurz darauf lernt sie die selbstbewußt ihre sexuelle Präferenz nicht versteckende Yumiko (Alexandra Wilcke) kennen, ihr Coming Out steht aber noch aus. Getarnt hinter eine Sonnenbrille erwirbt sie ein Buch, einen Ratgeber zu dem Thema, der empfiehlt, zuerst die Mutter einzuweihen.Nach einigen Anläufen gelingt es auch, Mama davon zu überzeugen, dass es nicht immer nur ums Essen und schon gar nicht um Wurst geht, denn Mausi ist Vegetarierin. Die Mama nimmt das Ganze gelassen auf, empfiehlt aber, es nicht breit hinauszuposaunen. Mausi informiert nur ihre beste ehemalige Freundin Sonja (Nina Weniger), die nur ihre Mutter, und schon weiß es nur - das ganze Dorf.Es kommt dann zur Zeit des Schützenfestes zu hübschen Verwicklungen, der schüchterne Wolfgang (FlorianLukas) versucht, bei ihr zu landen, es gibt Machos wie Herbert (Konstantin Graudus) und Sonjas intoleranten Freund, der seiner Liebsten unter Drohung des Verlassens den Kontakt zu Mausi verbietet.Am Ende des Filmes kommt Mausi wieder in Hamburg am Bahnhof an, und Yumikos stürmische Begrüßung wird jetzt ungeniert mit einem innigen Kuss erwidert.Der Film wurde mit der damals 24jährigen Julia Richter als Mausi 1994 gedreht, auch einige weitere Darsteller sind inzwischen recht bekannt.Intoleranz gegen Schwule und Lesben gibt es heute auch noch, und auch heute noch ist es so, dass man in einer großen Stadt doch anonymer ist, in Mausis Heimat, dem schwarzen (manche sagen auch schwarzbraunen ) Westfalen ist man geächtet, wird angefeindet. Man kann der Freundin die fehlende Solidarität nicht unbedingt verübeln, "Ich muss hier leben!" rechtfertigt sie sich vor Mausi. Und Sprüche, dass solche Frauen es von einem Mann mal "richtig besorgt" brauchen, sind auch heute keine Seltenheit. Insofern kann man dieser Liebeskomödie , obwohl die Leute damals noch miteinander von Angesicht zu Angesicht reden mussten, da es noch keine Handies gab, durchaus Aktualität bescheinigen, und sie wird von sympathischen Darstellern gut gespielt und ist flott inszeniert.Mir hat "Kommt Mausi raus?!" gut gefallen, die süße Julia Richter spielte auch 1999 in dem Liebesdrama "Liebe mich" sehenswert eine lesbische verheiratete Frau und junge Mutter.Doc Halliday
G**K
Unbekümmertheit und Zeitkolorit bevor es Handys, Internet und keine Zeit mehr gab
Ein Film, der gar nicht aufgrund seines Inhalts so außergewöhnlich gut ist, der Inhalt wäre tatsächlich austauschbar (z.B. ein Punk kommt zurück in die Provinz oder andere Beispiele), der Film verdient aufgrund seiner Einmaligkeit der Schauspieler sowie der Laienschauspieler und des hervorragend eingefangenen Zeitkolorits seinen herausragenden Platz.Bereits deutlich nach der Wende so doch noch vor dem Zeitalter der Handys und des Internets spielt dieser Film im einzigen halben Jahrzehnt, dass provinziell aber auch schon modern war.Die Spiellust der Schauspielerinnen ist offensichtlich und schön anzuschauen. Die Bilder dabei des Schützenfestes und des Schienenbusses sind Erinnerungen an diese Jahre. Und Muttern, die sich blitzschnell zwischen allem zurecht finden muss aber mit ihren Füßen dabei absolut auf dem Boden steht und ihre Kinder liebt, egal wie sie sind, wird so original und genial von Gisela Keiner verkörpert.Es gibt ein paar wenige Filme dieser Art, "Treffer" aus Mitte der 1980er Jahre sei hier als Beispiel genannt, die so überzeugend Geschichte, Schauspieler und Film zusammenbringen. Solche Filme gehören in ein Museum des Gedächtnisses der Menschheit (naja, zumindest Deutschlands) und dürfen nicht vergessen werden.Georg B. Mrozek
P**
Toller Film ;-)
Vor Jahren habe ich diesen Film mal im Fernsehen gesehen und seitdem nie wieder. Nun habe ich ihn hier auf Amazon entdeckt und mußte ihn sofort haben. Es ist wirklich ein toller Film. Auch für Kinder / Jugendliche geeignet!!!!In dem Film geht es um eine junge Frau, die lesbisch ist und in einem kleinen Dorf wohnt. Sie zieht nach Hamburg und lernt dort ihre Freundin kennen, die sie auch in ihrem Coming-Out bei ihrer Mutter unterstützt . In diesem Film wird auch die Problematik gut aufgegriffen, in der gezeigt wird, wie intolerant viele Menschen anderen gegenüber sind, wenn diese nicht so sind wie alle anderen. Vor allem wenn es, wie in dem Film, ein kleines Dorf ist.Es ist auf jedenfall ein Film, den man/frau auch öfter gucken kann ;-)
S**T
Sehr empfehlenswert für alle Lesben und die,die es mal werden wollen :-)
Es ist ein super Film,den man auch noch in 20 Jahren sieht und im Sexualkundeunterricht zeigt.Über eine sehr homorvolle Art wir dargestellt,daß das mit dem Coming-Out in der eigenen,alten Heimat nicht so abläuft,wie frau sich das vorgenommen hat.Aber das ist alles wie aus dem Leben gegriffen.Ich und viele andere erkennen sich bestimmt wieder und müssen jetzt dann zum Glück schmunzeln über die Unbeholfenheit der Hauptdarstellerin.Ich kann den Film für jede empfehlen,die ihr Coming out noch vor sich hat,oder gerade hinter sich hat,oder sie noch gar nicht weiß,daß sie es bald vor sich hat.Auch für Eltern,Verwandte,Freunde,die nach dem Coming out gesagt haben,daß sie das schon immer wussten und so mit dir die Freundschaft weiterleben,weil ja auch nichts besonderes passiert ist.Es ist ein Film ,der für gute Laune sorgt.Das ist leider sehr selten bei Filmen mit lesbischer Handlung.Meist stirbt eine oder heiratet einen Mann.Also wenn gerade schlechtes Wetter draussen ist,DVD rein und die Stimmung wird sofort besser.Viel Spaß
A**E
Wie beschrieben
Mega Film
Trustpilot
1 month ago
1 month ago